Ein Amateurfilm mit dem Titel „Machtergreifung“ hält die Ereignisse vom 30. Januar bis zum 1. Mai 1933 in der damaligen Reichshauptstadt Berlin fest. Neben vielen anderen Aufnahmen
enthält der Film auch Szenen des so genannten „Judenboykotts“, der auf Befehl der Nationalsozialisten am Samstag den 1. April 1933 in ganz Deutschland vor jüdischen Geschäften und Warenhäusern, vor Banken, Arztpraxen, Rechtsanwalts- und Notarkanzleien stattfand; in Berlin unter anderem vor dem Warenhaus Hermann Tietz.
Neuigkeiten aus dem Archiv – 17.08.2025
Namibia, Swasiland und Südafrika: eine Zeitreise zwischen 1960 und 1975. Ein Pfarrer, der über Jahrzehnte evangelische Missionsstationen,
Kinderheime und Gesundheitseinrichtungen für die weiße und schwarzafrikanische Bevölkerung betreute, hat auf mehr als 20 Stunden Farbfilm
das Leben in Städten wie Windhoek, Walfischbai, Swakopmund, Lüderitz und Pretoria, auf Farmen und in abgelegenen Dörfern der Namas, Topnaar und Hereros
festgehalten.
Vieles hat sich seitdem verändert: Denkmäler aus der deutschen Kolonialzeit wurden aus der Öffentlichkeit entfernt, Investoren aus China machen sich breit und Touristengruppen
reisen bis in die entlegensten Gebiete und beeinflussen den Alltag der Menschen.
Die uns übereignete Filmsammlung, komplett in 2K abgetastet und verschriftet, bietet daher Einblicke, die heute kaum noch möglich sind.
Neuigkeiten aus dem Archiv – 13.08.2025
Von 1861 bis 1865 tobte der militärische Konflikt zwischen den aus den Vereinigten Staaten ausgetretenen Südstaaten, die sich in einer Konföderation vereinigten hatten und den Nordstaaten, die in der Union verbliebenen waren.
Ursache war neben sozialen und politischen Differenzen zwischen Nord- und Südstaaten, die Frage der Sklaverei. Aufgrund der Wahl des als Gegner der Sklaverei auftretenden Abraham Lincoln zum US-Präsidenten in den Jahren1860/61 traten die meisten Südstaaten aus der Union aus. Der Krieg begann am 12. April 1861 und endete am 23. Juni 1865 mit der Kapitulation der letzten Truppen der Konföderierten. Nach dem Sieg des Nordens wurden die Südstaaten im Rahmen der sogenannten „Reconstruction“ wieder in die Union aufgenommen und die Sklaverei in den USA abgeschafft.
Ein Filmnachlass, der uns übereignet wurde, stellt die Kämpfe zwischen Nord- und Südstaaten nach.
Neuigkeiten aus dem Archiv – 10.08.2025
Unter dem Motto „Wien tanzt“ fand im Februar 1939 in der österreichischen Hauptstadt der erste Faschingsumzug nach dem „Anschluss“ an das Deutsche Reich statt. Drei Wochen lang prägten Bälle und karnevalistische Veranstaltungen das Geschehen. Den Höhepunkt des „ersten echten Volksfaschings“ (so die NS-Propaganda) bildete der „Große Wiener Karnevalszug“ am Faschingssonntag, den eine Arbeitsgemeinschaft aus 30 Malern, Bildhauern und Bühnenkünstlern der Akademie und Angehörigen des Bundes deutscher Mädel und der Hitlerjugend unter Führung der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ künstlerisch gestaltete. Für ihn wurde die gesamte Wiener Innenstadt geschmückt. Entlang des sechs Kilometer langen Umzugsweges – ausgehend vom Heldenplatz – wurden zahlreiche Zuschauertribünen errichtet, Häuser mit Flaggen geschmückt. 29 Karnevalswagen, zwei Dutzend kostümierte Musikkapellen und hunderte Karnevalisten zogen am 19. Februar vor Tausenden Schaulustigen durch die Wiener Innenstadt.
Ein Umzug, der unmissverständlich auch den „neuen Geist“ im Großdeutschen Reich widerspiegelte: Politiker des Ständestaats wurden verspottet, jüdische Musiker, Maler und Schriftsteller als „entartete Künstler“ dargestellt.
Bislang sind nur schwarz-weiß Fotos dieses Umzuges bekannt, den der „Völkische Beobachter“ im Vorfeld mit folgenden Worten kommentierte: „Wien kann heuer endlich unter Beweis stellen, wie ein Fasching der Volksgemeinschaft aussieht, der, nicht mehr durch fremdrassige Eindringlinge getrübt, einzig und allein der deutschen Volksgemeinschaft gehört und von ihr so froh und ungezwungen gefeiert werden kann wie dies im Altreich schon seit so vielen Jahren der Fall ist.“
Ein aktuell für unser Archiv erworbener 12 Minuten langer 16-mm Kodak-Film zeigt zum ersten Mal den „Großen Wiener Karnevalumzug“ in Farbe. Auszüge daraus sehen Sie hier:
Neuigkeiten aus dem Archiv – 09.08.2025
Nach Fertigstellung einer Großraumhalle mit optimalen Bedingungen zur Aufbewahrung von Filmen, konnten wir in den zurückliegenden Monaten endlich unsere bisher an verschiedenen Orten gelagerten Filmbestände zusammenführen. Jede einzelne Rolle wurde dabei noch einmal gesichtet und – sofern noch nicht geschehen – in 2K abgetastet.
Begleiten Sie uns bei einem Gang durch einen Teil unseres neuen Filmlagers:
Neuigkeiten aus dem Archiv – 07.08.2025
Die Oberammergauer Passionsspiele zogen auch in den 1930er Jahren zahlreiche Besucher in den weltberühmten bayerischen Ort.
Für Filmamateure waren dabei nicht nur die Wohnhäuser prominenter Darsteller ein beliebtes Motiv, sondern auch die ansonsten im Dritten Reich verpönten Frisuren der Einheimischen: als
Darsteller bei den Passionsspielen durften sie unbehelligt lange Haare tragen…
Neuigkeiten aus dem Archiv – 05.08.2025
Aktuell konnten wir den Filmnachlass eines Offiziers aus dem Führungsstab der 78. Sturm-Division für unser Archiv erwerben. Die privat gedrehten Filme halten die Einsätze der Division in Frankreich, Polen und an der Ostfront fest. Von besonderer Bedeutung sind Aufnahmen aus dem jüdischen Ghetto Wegrow in Polen; aus diesem Ghetto sind bisher keine Filmaufnahmen bekannt.
Zur Geschichte der 78. Sturm-Division: im Juni 1940 wurde die Division in die Nähe von Reims verlegt und ein Teil der Männer für die Vorbereitung der geplanten Landung in England (Unternehmen Seelöwe) nach Lac sur Mer abgestellt.
Zu Beginn des Ostfeldzuges kam die Division in den Kämpfen bei Bialystok, Mogilew und Roslawl und in der großen Kesselschlacht von Wjasma und Brjansk zum Einsatz.
Anfang Dezember 1941 gehörte die 78. Division zu den Truppenverbänden der Wehrmacht, die bei Rusa bis auf wenige Kilometer an Moskau vorrücken konnten, ehe sie sich aufgrund der sowjetischen Gegenangriffe in zähen Kämpfen zurückziehen mussten.
Ostpreußen – Entschwundene Welt
„Ostpreußen – Entschwundene Welt“ ist eine von uns als Koproduzent mitfinanzierte Dokumentation für das Kino, ein Erzählfilm, der den Kinosaal als Fenster zu einer anderen Zeit braucht.
Diese Dokumentation ist ein reiner Kompilationsfilm: es gibt keine Inszenierungen, keine Statements von Zeitzeugen oder Sachkundigen, keine Neudrehs.
Der Film erzählt ausschließlich aus filmischen Quellen – vor allem mit Amateuraufnahmen aus unserem Archiv.
Der große Zuspruch des Publikums zeigt sich auch in der wachsenden Zahl von Kinos, die den Film spielen.
Eine aktuelle Übersicht der Kinos finden Sie auf der Seite der Neue Lloyd Filmdistribution: Spielorte „Ostpreußen – Entschwundene Welt“
Neuigkeiten aus dem Archiv – 13.11.2024
Wir danken an dieser Stelle für die Überlassung von zwei umfangreichen Filmbeständen.
Angesichts zunehmender Anfragen nach historischem Filmmaterial für in- und ausländische Dokumentationen, kommen wir mit der Sichtung und Bearbeitung der zahlreichen Einlieferungen nur schrittweise voran.
Wie gewohnt, wird aber jeder Film von uns geprüft, in 2K abgetastet und genaustens verschriftet.
Wenn Sie historisches Filmmaterial besitzen, sind wir auch stets am Ankauf interessiert. Wenn gewünscht, prüfen und taxieren wir die Filme auch vor Ort.
Neuigkeiten aus dem Archiv – 31.10.2024
Inhaltlich interessante Filmnachlässe zu finden, wird mit wachsendem Abstand zu den historischen Ereignissen nicht einfacher.
Umso mehr freuen wir uns, dass uns der komplett erhaltene Filmnachlass eines ehemaligen Mitarbeiters des Reichsaußenministeriums übereignet wurde, der nach der Abtastung und Verschriftung unseren Archivbestand erweitert.